La Traviata
G. Verdi
Das letzte Stück der so genannten trilogia popolare ist ein Werk vollkommener Innerlichkeit und gilt zu Recht als eines der im romantischen Genre unübertroffenen Meisterwerke. Als literarischer Vorlage bediente sich Giuseppe Verdi (1813-1901) des berühmten Romans „La dame aux camélias“ des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas; lediglich die Namen der Protagonisten wurden abgeändert.
Obwohl der Oper aus musikalischer Sicht ein großer Erfolg beschieden war, wurde gleichzeitig die moralische, allzu freizügige und liberale Einstellung des Werks kritisiert. Verdi zeichnete mit der “traviata” (= die auf Abwege gekommene) eine hochempfindsame Hauptfigur, auf der sein ganzes Augenmerk liegt – gleich einer psychologischen Studie der menschlichen Natur mit all ihren Lastern, Nöten und Begierden, aber auch der Fähigkeit zum Verzicht um der Lieben willen.
Von der ersten Note an deutet sich ein Seelendrama an, das statt wie üblich mit einer Ouvertüre im klassischen Stil mit einem intimen Vorspiel beginnt. Als autobiographisches Element fließt in die Thematik sicherlich mit ein, dass Verdis Lebensgefährtin Giuseppina Strepponi an einer schweren Krankheit litt und Verdi, der bereits früh seine erste Frau verloren hatte, auch um deren Leben fürchtete. Zudem war der Komponist aufgrund seines Verhältnisses mit der Strepponi übler Nachrede ausgesetzt, sodass er dieses Thema in der Figur des wohlanständig auftretenden Vaters Germont künstlerisch verarbeitete.
Die Uraufführung 1853 im Teatro La Fenice geriet aufgrund mehrerer Faktoren zur Farce. Zum Einen sicherlich, da Verdi mit diesem Sujet der italienischen Gesellschaft einen ungewollten Spiegel vorhielt, zum Anderen wegen stimmlicher Defizite der Interpreten. Ein Jahr später allerdings, ebenfalls in Venedig und nur leicht modifiziert, begann der weltweite, ungebrochene Siegeszug der „La traviata“. Die tragische Liebesgeschichte um die Kurtisane Violetta ist bis heute die beliebteste Oper Verdis und zählt zu den meistgespielten Werken überhaupt.
La Traviata♪, G. Verdi
, am 19.
Speranza Scappucci - Hugo de Ana
Rosa Feola
Die Italienerin Rosa Feola (*1986) gehört zu dem ausgewählten Kreis von Sängerinnen, deren Sopranstimme in den Höhen strahlt, ohne dabei die weiche Geschmeidigkeit zu verlieren.
Erste große internationale Aufmerksamkeit erreichte Feola 2010, als sie den 2. Preis, den Publikumspreis und Zarzuela-Preis bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb gewann. Es folgten vielbeachtete Debüts und Engagements am Mailänder Teatro alla Scala und am Teatro La Fenice Venedig, der Metropolitan Opera New York, der Wiener Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, der Bayerischen Staatsoper München und den Festspielbühnen in Salzburg, Ravenna und Glyndebourne, um nur einige Etappen zu nennen.
Zum Repertoire der Sopranistin gehören unter anderem die Partien der Gilda („Rigoletto“), Susanna („Le Nozze di Figaro“), Musetta („La bohème“), Violetta („La traviata“), Corinna („Il viaggio à Reims“), Lauretta („Gianni Schicci“) oder die Titelpartie der „Lucia di Lammermoor“. Neben den großen Opernwerken tritt Feola auch in Rezitals auf, vom Solo-Liederabend mit Klavier bis zu Rossinis Stabat Mater.
Rosa Feola♪, Sofia Koberidze, Dmitry Korchak,
Luca Salsi
Der Italiener Luca Salsi, geboren 1975 in der Emilia Romagna, ist für sein italienisches und insbesondere für sein Verdi-Repertoire ebenso bekannt wie auch für Paraderollen wie Baron Scarpia. Der Bariton arbeitet mit allen renommierten Dirigenten zusammen und ist Gast auf den großen Bühnen der Welt. Zweimal war er bereits an der Mailänder Scala zur Saisoneröffnung zu erleben: 2017 in Giordanos „Andrea Chénier“ und 2019 in Puccinis „Tosca“. (Stand 2024)
Luca Salsi♪
Arena
Aida
G. Verdi
Giuseppe Verdi (1813-1901) schrieb seine „Aida“ in einer politisch höchst brisanten Zeit: Deutschland und Frankreich standen vor einem Krieg (deutsch-französischer Krieg 1870/71), weswegen die Premiere letztlich erst ein Jahr später nach dem vorgesehenen Termin stattfinden konnte: Denn sowohl die Bühnenbilder als auch die Kostüme hingen in dem von Preußen besetzten Paris fest. Die Oper war vom ägyptischen Vizekönig Ismail Pascha in Auftrag gegeben worden. Allerdings nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, zur Einweihung des Suezkanals, sondern zur Eröffnung des neuen Opernhauses in Kairo im Jahr 1871.
Aida zeigt in ihrer ganzen Bandbreite die Vielseitigkeit des italienischen Ausnahmekomponisten: Groß angelegten Massenszenen und Chören stehen gleichwertig intime, kammerspielartig anmutende Szenen gegenüber, die ein bis ins Detail ausgeklügeltes Seelendrama offenbaren. Insofern kann das Werk durchaus als Wendepunkt im Schaffen Verdis gedeutet werden, da sie nicht nur die Gesangspartien in den Fokus rückt, sondern dem Orchester eine neue und tragende Rolle zuweist.
Verdi erhielt für seine Komposition die geforderten 150.000 Goldfranken, das bis dato wohl höchste Honorar, das einem Komponisten bewilligt wurde. Zudem verlangte er für den berühmt gewordenen Triumphmarsch eigene Trompeten, die sogenannten Aida-Trompeten, welche als Sonderanfertigung in Auftrag gegeben werden mussten. Heute gehört „Aida“ zu den erfolgreichsten der großen Opern des 19. Jahrhunderts.
Aida♪, G. Verdi
, am 20.
Daniel Oren - Stefano Poda
Olga Maslova, Agnieszka Rehlis, Amartuvshin Enkhbat, N.N., Alexander Vinogradov, Ramaz Chikviladze
Arena