Ariadne auf Naxos
R. Strauss
Geld regiert die Welt. Oder in diesem Fall: die Kunst. Im Wien des ausgehenden 17. Jahrhunderts feiert der reichste Bürger der Stadt ein rauschendes Fest. Natürlich darf da die künstlerische Untermalung nicht fehlen. Und was läge näher als eine Opernaufführung. Und eine Schauspielkomödie.
Nicht zu lange aber darf es gehen, denn ein Feuerwerk gibt es schließlich auch noch. Da die Kunst für den wohlhabenden Kulturbanausen doch irgendwie immer das gleiche ist, warum nicht das eine Werk mit dem anderen verbinden? Eine ernste Oper durch eine Komödie abwerten? Der Komponist und dessen Lehrer sehen das freilich völlig anders. Doch aller Widerspruch ist zwecklos, es wird vermischt, was eigentlich nicht zusammen gehört: Auf der einen Seite die griechische Mythologie rund um die auf Naxos liebeskrank wie todessehnsüchtig zurückgelassene Ariadne – auf der anderen Seite eine muntere Schauspielertruppe, allen voran die kecke wie lebenslustige Zerbinetta.
Mit „Ariadne auf Naxos“ schuf Richard Strauss (1864-1949) ein Werk im Werk, in welchem er die Frage aufwirft, welchen Stellenwert die unterschiedlichen Künste zueinander einnehmen. Der ersten, 1912 wenig erfolgreich in Stuttgart aufgeführten Fassung, folgte eine vier Jahre später überarbeitete zweite und in Wien uraufgeführte Fassung, die bis heute mit großem Erfolg gespielt wird.
Ariadne auf Naxos♪, R. Strauss
, am 23., Neuproduktion, 17.00 Uhr
Markus Stenz - Paul Curran
Sara Jakubiak, Olga Pudova, Anna Lucia Richter, John Matthew Myers
Teatro La Fenice