Salzburg
Pfingstfestspiele
Unter der erneuten Federführung von Cecilia Bartoli dreht sich bei den Pfingstfestspielen 2023 alles um die überirdische Kraft der Musik: Sie zeigen die Geschichte des griechischen Helden Orpheus, der mit seinem Gesang selbst Götter, Geister und Furien besänftigt und so seine große Liebe Eurydike rettet.
Von Glucks Reform-Oper „Orfeo ed Euridice“ von 1769, seiner französischen Tanz-Fassung von 1774 – die Ballettmeister John Neumeier in eine moderne Tanzakademie transferiert –, über Monteverdis „L `Orfeo“ als Mailänder Marionettentheaterversion und Haydns konzertante „L`anima del filosofo“ – die Festspiele nähern sich dem Sujet aus verschiedenen Blickwinkeln und Cecilia Bartoli schlüpft so sowohl in Rolle des Orfeo als auch der Euridice. Krönender Abschluss ist das hochkarätig besetzte Galakonzert „Hommage Daniel Barenboim“, mit dem Bartoli ihren Förderer und guten Freund ehrt.

Sommerfestspiele
Mit Sartres treffender Feststellung „Kunst gibt es nur für und durch andere“ lädt Sie alle das Direktorium zu einer neuen Festspielzeit in die Stadt an der Salzach ein.
Giuseppe Verdi steht gleich mit zwei Neuinszenierungen auf dem Programm: zum Einen mit seinem Frühwerk „Macbeth“ und der wunderbaren Asmik Grigorian als Lady Macbeth. Es heißt, Dirigent Welser-Möst und Grigorian hätten sich dieses Werk explizit so gewünscht. Zum Anderen mit seinem Spätwerk „Falstaff“, dessen Titelpartie Gerald Finley singen wird. „Le nozze di Figaro“ bringt ein neues Dirigentengesicht nach Salzburg, den ausgewiesenen Kenner für historische Aufführungspraxis Raphaël Pichon. Glucks „Orfeo ed Euridice“ und Martinůs „Griechische Passion“ komplettieren die Neuinszenierungen, in drei konzertanten Aufführungen dazu Purcells „Indian Queen“, Berlioz‘ „Les Troyens“ und Bellinis „I Capuleti e I Montecchi“.
Seit jeher sorgen u. a. die Wiener Philharmoniker für den großartigen Klang der Festspiele. Maestro Muti steht dabei traditionell wieder an deren Pult wie Franz Welser-Möst, Andris Nelsons oder der Tscheche Jakub Hrůša, der sich künstlerisch mit dem Orchester bestens zu verstehen scheint. Die Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko, das Boston Symphony Orchestra und viele mehr unterstreichen die besondere Qualität dieser Festivalwochen.
Der Gründungsgedanke der Festspiele erscheint auch 2023 aktueller denn je: völkerverbindend und friedensstiftend „im Herzen Europas“. Salzburg versprüht in diesen Wochen seinen unvergleichlichen Charme und seine ganz besondere Atmosphäre – ob bei der persönlichen Werkanalyse in den Pausen bei einem Glas Champagner, beim Wiedersehen mit Festspielfreunden oder bei kulinarischen „Schmankerln“ vor bzw. nach den musikalischen.